Freiheit im sozialdemokratischen Verständnis geht über das bürgerlich-liberale Verständnis von rechtlicher Freiheit hinaus. Die grundrechtlich abgesicherte Freiheit aller Menschen ist in einer Demokratie zentral, reicht aber nicht aus, damit sich alle ArbeitnehmerInnen ein gutes Leben leisten können. Unser materialistisches Verständnis der Welt sensibilisiert uns für wirtschaftliche Machtverhältnisse, etwa zwischen ArbeitnehmerIn und ArbeitgeberIn oder Vermieterin und MieterIn.
Um diesem Machtgefälle entgegenzutreten fordern wir faire Löhne und Gehälter, gerechte Verteilung, gute Arbeitsbedingungen und einen ausgebauten Sozialstaat.
Für uns ist die uneingeschränkte Gleichheit aller Menschen entscheidend. Wir stehen für eine Welt, in der alle Menschen gleich an Würde und Rechten geboren sind, unabhängig davon woher sie kommen, welches Geschlecht sie haben, wen sie lieben oder wie hoch ihr Einkommen ist. Alle Menschen mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten und Bedürfnissen sind im gleichen Maße wichtig, für einen reibungslosen Ablauf in der Wirtschaft und der Arbeitswelt ebenso wie für das Funktionieren und Zusammenleben in der Gesellschaft.
Die Gleichheit aller Menschen ist ein zentrales Fundament gewerkschaftlicher Arbeit.
Das Ringen für soziale Gerechtigkeit und der Kampf gegen Diskriminierung ist ein Hauptanliegen von uns SozialdemokratInnen. Lohn- und Sozialdumping, Steuervermeidung oder maßlose Privatisierungen sind nur einige Beispiele für neoliberale Attacken auf die soziale Gerechtigkeit. Das Ziel ist immer das Gleiche: Verschiebung von Macht und Kosten zu Lasten von ArbeitnehmerInnen.
Soziale Gerechtigkeit kann nur mit einem ausgebauten Sozialstaat sichergestellt werden, in dem jene die sich mehr leisten können, auch mehr einzahlen, damit alle davon profitiert: Sei es bei öffentlichen Diensten, im Bildungswesen oder im Steuersystem u.a.m.
Solidarität ist nicht nur Grundwert unserer Bewegung, sondern auch der soziale Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält. Das Prinzip, jenen zu helfen, die in eine Notlage geraten - nicht angetrieben von caritativem Mitleid von oben herab, sondern von Solidarität auf Augenhöhe - leitet unser Handeln entscheidend mit.
Das Ziel solidarischer Unterstützung ist nicht das symptomatische lindern eines Leids, sondern die Hilfe zur Bekämpfung des gesellschaftlichen Missstandes. Gleichzeitig können sich alle in einem solidarischen Verbund darauf verlassen, Unterstützung und Hilfe zu erhalten, wenn sie diese selbst einmal brauchen.
Solidarität ist für uns nicht nur entscheidende Leitschnur für politisches Handeln auf nationaler Ebene. Für uns ist auch die Internationale Solidarität kein Lippenbekenntnis, sondern Auftrag.
ArbeitnehmerInnen bilden das Herzstück der Wirtschaft. Sie sind es, die „die Arbeit“ schaffen, durch den von ihnen produzierten Mehrwert. Ihre Einbeziehung in die Gestaltung der Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen sowie im und über den Betrieb hinaus in die wirtschaftliche Gestaltung ist daher ein Gebot der Gerechtigkeit.
Gewerkschaftlich organisierte ArbeitnehmerInnen, in Form von BetriebsrätInnen sichern, dass die Interessen von ArbeitnehmerInnen Gehör finden und umgesetzt werden. Demokratische Strukturen und Rechte leben davon, dass sie genutzt werden, im Betrieb und in der Wirtschaft ebenso, wie im Staat und auf europäischer Ebene.